Im Mai des letzten Jahres habe ich für die Linux-User schon einmal ein Notebook des deutschen Linux-Hardware-Händlers Tuxfarm.de in den Finger. Diesmal habe ich für ein paar Wochen das Tuxfarm Basalt IV (basierend auf einem Acer Travelmate 5735Z-452G32Mns) zur Verfügung gestellt bekommen, so dass ich mir das Gerät wieder einmal etwas genauer ansehen konnte. Tuxfarm vertreibt mit Kubuntu vorinstallierte Desktops und Notebooks, inklusive 30-tägigem Linux-Support, so dass gerade Einsteiger in der Anfangsphase auf jeden Fall einen direkten Ansprechpartner haben. Optional lässt sich auch zusätzlicher langfristiger kostenpflichter Linux-Support buchen.
Verarbeitung/Tastatur/Ergonomie
Das Acer TravelMate TM5735Z 452G32Mnss (Vergleichspreise und durchweg positive Bewertungen sind bei Amazon* zu finden) ist ein solides Arbeitsgerät. Das 15,6 Zoll große Display mit einer Auflösung von 1366×768 Pixeln (~16:9) ist matt und bietet ein recht ordentliches Bild. Die Verarbeitung des Geräts ist ganz gut, ich habe schon deutlich schlimmere Plastikbomber gesehen.
Die Tastatur hat einen angenehmen Anschlag, wenn auch der geringe Tastenabstand und der kurze Tastenhub Vielschreibern Probleme machen könnten. Mir fällt es schwer auf der Tastatur blind zu tippen, da die Tasten alle extrem flach sind und so eng beieinander stehen, dass man sie praktisch gar nicht erfühlen kann.
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Der Tuxfarm Basalt IV
Kubuntu vorinstalliert
Das Gerät wird von Tuxfarm vor der Auslieferung mit einer leicht angepassten Version von Kubuntu 10.10 versehen, der Laptop wird also nicht nur mit dem Alibi-Linux “Linpus Linux” ausgeliefert. Die Anpassung beschränkt sich bei Tuxfarm auf einem Desktop mit einem passenden Wallpaper, ein par Widgets und ein Einsteiger-Handbuch prominent auf den Desktop gelegt.
Allerdings wählt man nach wie vor nicht den Weg über eine OEM-Installation, sondern richtet alles für den Benutzer “tuxfarm” ein, der bei der nach dem Bootvorgang auch automatisch angemeldet wird. Mir persönlich gefällt das nach wie vor nicht so wirklich gut, der Käufer wird dadurch nicht automatisch dazu gebracht einen eigenen Benutzer anzulegen. Stattdessen ist er mit dem Account “tuxfarm” und dem Passwort “tuxfarm” unterwegs. Auch wenn auf dem System von Haus aus keine Dienste laufen, ein Gerät sollte sicher vorkonfiguriert ausgeliefert werden.
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Verbaute Hardware
Die im System verbaute Hardware tut mit Ubuntu Maverick out-of-the-box ihren Zweck. In der Preisklasse gibt es natürlich keine High-End Hardware. Das WLAN läuft, die Webcam nimmt mit Cheese und Skype auf, Audio Ein- und Ausgabe funktioniert, Bluetooth ist allerdings nicht eingebaut.
Die CPU liefert genügend Power um sämtliche Office und Web-Anwendungen ohne große Verzögerungen auszuführen, allerdings ist sie von der Leistung her auf dem Niveau eines angestaubten Core2 Duo. Sie reicht jedoch locker aus um bspw. FullHD Filme bei geringer Auslastung der CPU abzuspielen.
Auch die Grafikkarte ist gar nicht so übel, die Desktop-Effekte von Ubuntus Compiz oder die eingebauten Effekte von Kubuntu laufen ohne Ruckeln oder Probleme. Selbst für Spiele reicht die CPU/Grafik-Leistung eigentlich auch. Warsow und Sauberbraten liefen mit brauchbaren Frameraten. Allerdings darf man vom eingebauten Intel GMA 4500M Chipsatz auch keine Wunder erwarten.
- CPU: Intel Pentium T4500 (Dual-Core) mit 2,3Ghz (Benchmark)
- Festplatte: 320GB
- Optisches Laufwerk: DVD-Brenner mit Support für DVD-RAM/±R/±RW
- Grafik: Integrierte Lösung mit Intel GMA X4500
- LAN: Gigabit Ethernet PCIe (Broadcom Netlink BCM57780)
- WLAN: IEEE 802.11n, kein Bluetooth (Broadcom BCM43225)
Die Geräuschkulisse des Rechners ist recht angenehm, im Leerlauf und bei “Office-Arbeiten” und beim Surfen hört man außer dem Surren des Rechners nichts vom Laptop. Bei Volllast springt jedoch der eingebaute Lüfter schnell an und macht sich bemerkbar, allerdings ist die Lautstärke des Miefquirls noch in Ordnung.
Acer gibt eine Akkulaufzeit von rund 3 Stunden an, was meiner Erfahrung auch unter Kubuntu ganz gut hinkommt. Ich habe das Gerät einen Abend lang im Akkubetrieb zum Surfen benutzt und nach rund 2,5 Stunden war der Akku leer. In Anbetracht dessen, dass ich das eine oder andere Webvideo gesehen habe, ist die Akkulaufzeit von daher recht korrekt angegeben. Die zum Stromsparen nützlichen Standby- und Suspend-Funktionen laufen auch unter Kubuntu problemlos.
Was fehlt ist jedoch auf jeden Fall eine CD mit dem “Tuxfarm-Kubuntu”, beigelegt wird nur eine CD mit dem ursprünglichen Linpus-Linux von Acer. Besser wäre es Tuxfarm würde ihre Kubuntu-CD zum Paket packen, so dass der Kunde den Auslieferungszustand des Gerätes wiederherstellen könnte.
Vom Preis her ist der Tuxfarm Basalt IV kein Schnäppchen, ein Acer Travelmate 5735Z-452G32Mns ist im Netz schon für deutlich weniger Geld zu bekommen. Mit Linpus-Linux ausgestattete Geräte gibt es fast einhundert Euro billiger. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man auch Linux-Support kauft. Von daher ist das Angebot für Linux- bzw. K/Ubuntu-Einsteiger gar nicht so schlecht. Man steht nach dem Kauf auf keinen Fall alleine da und hat einen direkten Ansprechpartner für alle Linux-Fragen.
*Der Beitrag ist nicht durch Acer oder Tuxfarm gesponsert. Lediglich das Testgerät wurde für die Erstellung dieses Testberichts zur Verfügung gestellt. Die mit einem Asterisk markierten Links sind Affiliate-Links zum Partnerprogramm von Amazon. Die dadurch generierten Einnahmen tragen zum Erhalt dieser Seite bei.
Tuxfarm Basalt IV aka Acer Travelmate 5735Z-452G32Mnss mit Kubuntu im Kurztest ist ein Beitrag von Linux und Ich. Der Beitrag ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0 (German). Weitere Informationen und News: Twitter || Identi.ca || Flattr
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